Um ein wenig die Art und Weise, wie Buchführung stattfindet, zu üben, kommen jetzt hier ein paar Ausführungen.
Am Wichtigsten ist sicherlich die Verbuchung von Ausgangsrechnungen. Schließich will das Unternehmen ja Geld verdienen. Hier geht beispielsweise eine Rechnung an einen Kunden. Um jetzt zu schauen, wie dieser Vorgang nun verbucht werden muss, kann man im IAS 18 nachschauen.
Gebucht wird immer Soll an Haben. Da sich nun eine Forderung gegenüber einem Kunden ergeben wird, werden diese natürlich steigen. Das Forderungskonto ist nun ein Konto, das der Aktiva der Bilanz zugeordnet ist. Die Konten der Aktiva stehen auf der nicht nur auf der linken Seite der Bilanz, sondern Zuführungen zu diesen Konten finden auch auf der linken Seite, also dem soll statt.
Das Konto für die Umsätze ist jedoch ein Unterkonto der Gewinn- und Verlustrechnung. Diese wiederum ist quasi ein Unterkonto des Eigenkapitals. Das Eigenkapital ist eine Position auf der Passiva und steht somit auf der rechten Seite der Bilanz. Damit werden Zuführungen natürlich auch auf der rechten Seite des Konto, also dem haben gebucht.
Da ja nun der Verkauf von Waren sowohl eine Erhöhung des Umsatzes als auch eine Erhöhung der Forderungen gegenüber Kunden bedeuten, werden nun zwei Zugänge, also Forderungen an Umsatzerlöse gebucht. Weiter geht es dann, wenn der Kunde seine Rechnung bezahlt. Dann wird natürlich die Forderung wieder ausgebucht. Diese Buchung kommt dann also in den Forderungen auf die Haben-Seite. Der Kassenbestand erhöht sich dagegen. Da auch die Kasse eine Position der Aktiva ist, wird hier nun im Soll gebucht. Die Buchung heißt dann also: Kasse an Forderung.
Zu beachten ist natürlich, dass auch das Finanzamt ein Stück vom Kuchen abhaben möchte. Es fällt nämlich noch die Mehrwertsteuer an. Für diesen Vorgang wird noch ein zweiter Bestandteil des Rechnungsbetrages verbucht. Diesmal lautet die Buchung Forderung an Mehrwertsteuer. Die Frage ist nun, wo sich eigentlich das Konto der Mehrwertsteuer befindet. Da diese Steuer, wie alle anderen auch, an das Finanzamt abgeführt werden muss, also das Unternehmen dem Finanzamt etwas schuldet, ist dies ein Konto der Passiva, ein Verbindlichkeitskonto.
Jetzt ist es aber auch noch so, dass damit natürlich nicht alle Vorgänge, womit sich die Buchhaltung so den lieben langen Tag beschäftigt, erfasst sind. So brauchen wir für die Produktion unserer Artikel auch Rohstoffe. Diese Rohstoffe werden von Lieferanten eingekauft. In dem Moment, wo die Lieferung im Lager eingeht, damit also die Leistung erbracht wurde, ist schon eine Buchung vorzunehmen. Der Eingang der Rechnung ist dabei völlig unerheblich. Eine Rechnung ist für die Erfüllung eines Kaufes durch den Lieferanten nicht notwendig. Der Betrag für die Waren ist trotzdem zu zahlen. Jeder kennt den Kaufvorgang beim Bäcker, an einem Imbisstand oder einem Straßenhändler. Rechnungen, Quittungen oder Kassenzettel werden dabei nicht ausgestellt. Diese sind nämlich lediglich zur Beweisführung, dass der Kauf stattgefunden hat notwendig. So muss man beispielsweise bei einer Reklamation beweisen können, dass man die Ware auch genau bei diesem einen Händler gekauft hat. Ebenso sollte man dies gegenüber dem Finanzamt dokumentieren, wenn man die Kosten auch wirklich als Kosten ansetzen möchte.
Geht also die Ware im Lager ein, entsteht eine Verbindlichkeit gegenüber einem Lieferanten. Des Weiteren erhöht sich natürlich mein Bestand an Rohstoffen. Es kommt also Vermögen auf der Aktiva hinzu, wie sich auch meine Schulden auf der Passiva erhöhen. Es wird also Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe an Verbindlichkeiten gebucht.
Wenn ich denn nun so meine Rohstoffe habe, dann werde ich selbstverständlich auch irgendwann anfangen, damit etwas zu produzieren. Bei der Produktion sinkt der Bestand an Rohstoffen. Es sinkt ebenfalls der Wert der Anlagen über die Abschreibungen. All diese Werte gehen in die Vorräte gemäß IAS 2. Dazu findet eine Kalkulation, bspw. im Controlling, des Wertes der Vorräte statt. Mit diesem Wert heißt die Buchung dann: Vorräte an Bestandsveränderungen.
Der zugehörige Materialaufwand wird eigentlich unabhängig von den Vorräten verbucht. Der Zusammenhang zu den Vorräten existiert nur indirekt, als dass die Produktion die Rohstoffe vor dem Produktionsprozess dem Lager entnimmt, dann wird der Materialaufwand gebucht, und dann werden nach dem Produktionsprozess die fertigen Artikel den Vorräten zugefügt. Dies alles natürlich kontinuierlich in einem laufenden Betrieb. Der Materialaufwand wird nun Materialaufwand an Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe gebucht.
Ähnlich ist dies mit dem Werteverzehr des Anlagevermögens. Hier wird Abschreibungen an Anlagekonto gebucht. Damit sinken die Werte der Anlagen und das Vermögen in den Roh-, Hilfs und Betriebsstoffen während die das Vermögen an Vorräten steigt. De Weiteren steigt in den Erträgen die Position der Bestandveränderungen, während auch der Materialaufwand, die Abschreibungen, sowie der hier noch nicht betrachtete Personalaufwand und Sachaufwand ebenfalls steigen und somit das Ergebnis neutral bleibt.